hangforum.com - The Archive

HalliHallo,
möchte (gerade für Patienten,denen meine Live-Töne mit Hang gefallen) eine CD basteln.
Wer hat Erfahrung mit Hangaufnahmetechnik ?

Für meine Ohren klingen deine Aufnahmen auch sehr gut, hat der Mac ein eingebautes Mikro? Ich werd mal schauen, ob es das Programm auch für den PC gibt.

Jap, alle Mac Laptops haben momentan ein eingebautes Mikro (Das wird sich auch nicht ändern). Und Garage Band gibt es nicht als Windows software. Ich benutze Logic, aber das gibt es auch nur für den Mac...
Für Windows gibt es natürlich auch super Audiosoftware. Cubase zum Beispiel. Ich würde dir aber raten, wenn du etwas bessere Aufnahemen haben willst, dass du dir ein USB Audiointerface und ein ordentliches Mikro zulegst. Insgesamt bist du da etwa bei 400€ dabei (gibts auch günstiger, aber warum nicht gleich in was ordentliches investieren?)

Ich habe das Interface hier: http://www.thomann.de/de/cakewalk_ua_25_ex_cw.htm und bin sehr zufrieden. Noch habe ich leider keine Hang, aber wenn es dann im April soweit ist, werde ich mir noch zusätzlich dieses Mikrofon hier leisten: http://www.thomann.de/de/rode_nt1a_inkl ... nmikro.htm . Es ist aber sehr schwer den klang der Hang einzufangen. Ich werde dann vllt. noch ein zusätliches Mikro kaufen, damit ich zumindest von zwei Seiten aufnehmen kann. Mit den Mikros gehst du dann in das USB Interface, und vom Interface direkt über USB in deinen Rechner, wo du dann mit deiner Audiosoftware aufnehmen kannst. Ist recht simpel ...

Ich habe auch das RODE NT1-A. Ich habe es mit dem Mikrophonverstärker http://www.thomann.de/gb/art_tube_mp.htm kombiniert, der die Phantomspeisung für das Kondensatormikrophon bereitstellt und mit dem man den Eingangspegel für das Aufnahmeprogramm einstellen kann. Der Ausgang des Mikrophonverstärkers geht dann direkt in den Audio In Eingang meines Notbooks. Als Audiosoftware habe ich Cubasis VST 5.0, eine abgespeckte Cubase Version die ich vor Jahren mal gekauft habe, benutzt. Damit sind z.B. diese Aufnahmen entstanden, diese Aufnahme (Achtung wav mit 45 MB) oder die Audioaufnahme zu diesem Video. Das Mikro darf nicht zu nahe am Hang platziert werden, weil sonst die Abstrahlung bestimmter Areale der Hangoberfläche im Vergleich zu den anderen überwiegt.

Ix

Hallo darjeeling,

Ich würde an deiner Stelle ein paar Aufnahmen ausprobieren und mich dann für eine entscheiden. Die heutige Technik macht es nicht möglich die ganzen Tonumfang des Hangs wiederzugeben. Das liegt im wesentlichen daran, daß die Töne des Hang nicht-linearen Schwingungsmustern folgen. Näheres findest du hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingung ... hwingungen
...wobei das Thema eine mathematische Angelegenheit ist. Das Problem bei nicht-linearen Schwingungen sind die Wellenmuster die sich überlagern, was eine Aufnahme erschwert und ungenau macht...

Hier auch ein Auszug aus einem Brief der Hangbauer

Zitat Hangbrief:
[...]
Das integrale Hang ist ein Gefäß, das seine eigenen Schwingungen aufweist. Wir haben sie in das Klangbild einbezogen, denn im Zentrum unseres Schaffens steht die Ausgewogenheit und das Gleichgewicht, das Maß.
Das Hang ist zu einem Horchgerät mutiert, das in einer zunehmend lauten Welt den Menschen stärken kann. Seine innere Stimme wird hörbar, sein Tritt im Leben kann sicherer werden.
[...]
Auf den großen Bühnen der Welt ist das Integrale Hang nicht sehr glücklich:
Mikrophone sind überfordert, da seine Abstrahlung zu dynamisch und komplex ist. Die digitale Technologie erweist sich in diesem Fall als sehr lückenhaft: die Wirkung des Hang verblaßt. Fatal, denn da liegt seine Stärke: in direktem Kontakt. Da haben auch andere metallene Klangkörper ihre Stärke: Steelbands, Gongs, Gamelanorchester, Glocken. Oder vielleicht gar alle Musikinstrumente?

Ich hoffe das hilft dir ein wenig weiter...

Grüße, Hangman

Wenn ich die Definition bei Wikipedia richtig verstanden habe, dann sind alle realen Töne nichtlineare Schwingungen, denn alle weisen höhere Harmonische auf. Sollte also die Nichtlinearität der Schwingung der Grund für Probleme bei der Aufnahme sein, dann würde das für alle Musikinstrumente und die menschliche Stimme in gleicher Weise gelten.

Ich sehe die Schwierigkeiten bei der Aufnahme eher im Abstrahlungsverhalten. Je nachdem wo du das Mikrophon platzierst erwischt du einen anderen Ausschnitt des Gesamtklangs. Das kann man nachvollziehen, wenn man mal seinen Kopf in der Nähe eines hangspielenden Hangspielers in verschiedene Positionen bewegt und darauf horcht, wie sich der Klang ändert.

Und bei Hangaufnahmen kommt meiner Ansicht nach ein völlig anderer, nichttechnischer Aspekt ins Spiel (wiederum nicht spezifisch für Hang, sondern das gilt generell für aufgenommene Musik): Die Wiederholbarkeit des Musikerlebnisses. Es ist etwas völlig anderes, ob man Musik im Augenblick ihres Entstehens beiwohnt in dem Bewusstsein, dass sie nur in diesem Augenblick existiert, oder ob man weiß, dass man es beliebig oft wiederholen kann. Man vergleiche mal was passiert, wenn man einem Livekonzert folgt in dem Bewusstsein, dass man sich nachher in der Pause am Stand die aktuelle CD des Musikers mitnehmen will, oder wenn diese Möglichkeit nicht besteht und man weiß, dass das, was man gerade erlebt, niemals wiederkehren wird.

Eine Stärke des Hang liegt darin, sich auf den Augenblick einzulassen. Dies geht notwendiger Weise verloren, wenn man eine Hangaufnahme macht.

Ix

Ich gebe zu der Artikel auf Wikipedia gibt nur einen Ansatz wieder zu dem Thema lineare/nicht-lineare Schwingungen.

Ich habe gelesen das man bestimmte Instrumente sehr leicht auf ein elektronisches Keyboard übertragen kann da sie lineare Schwingungsmuster haben....manch andere Instrumente haben diese nicht-lineare Schwingungen/Töne und sie wiederum können nur sehr schwer elektronisch kopiert oder aufgenommen werden.

Ich suche die Tage mehr Infos zu dem Thema und werde es verständlicher machen. Es ist schwer an Information zu kommen die sich auf die Musik beziehen.

Grüße, Hangman

Die Frage, wie gut man einen Klang elektronisch-synthetisch nachbilden kann ist etwas anderes als die Frage der Aufnahme. Deswegen benutzt man ja seit vielen Jahren Samples in Keyboards, weil die Aufnahme eines wirklichen Instruments realistischer klingt als der Versuch es synthetisch nachzubilden.

Ix

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Und bei Hangaufnahmen kommt meiner Ansicht nach ein völlig anderer, nichttechnischer Aspekt ins Spiel (wiederum nicht spezifisch für Hang, sondern das gilt generell für aufgenommene Musik): Die Wiederholbarkeit des Musikerlebnisses. Es ist etwas völlig anderes, ob man Musik im Augenblick ihres Entstehens beiwohnt in dem Bewusstsein, dass sie nur in diesem Augenblick existiert, oder ob man weiß, dass man es beliebig oft wiederholen kann. Man vergleiche mal was passiert, wenn man einem Livekonzert folgt in dem Bewusstsein, dass man sich nachher in der Pause am Stand die aktuelle CD des Musikers mitnehmen will, oder wenn diese Möglichkeit nicht besteht und man weiß, dass das, was man gerade erlebt, niemals wiederkehren wird.

Eine Stärke des Hang liegt darin, sich auf den Augenblick einzulassen. Dies geht notwendiger Weise verloren, wenn man eine Hangaufnahme macht.

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Das ist eine sehr wichtige Frage, lieber Michael, mit der ich mich auch schon lange beschäftige, z.B. hat der große Dirigent Celibidache aus diesem Grund zu Lebzeiten keine Aufnahmen mehr veröffentlich, als er mit den Münchner Philharmonikern spielte, die Konzerte waren legendär, aber auch etwas elitär, weil weit weg und selten.
Interessanterweise hat er es zugelassen, das während seiner Konzerte von Profis aufgenommen wurde und jetzt sind wir froh, das Sohnemann und Co uns die Aufnahmen (nicht um das dicke Geld zu machen) zur Verfügung stellen.
In meinem Leben gehts weniger berühmt zu, ein anderer Aspekt kommt herein, ich lerne Menschen kennen mit teilweise überschaubarer Lebenszeit, die hören ein kleines Hangkonzert bei mir, es gefällt, es entsteht der Wunsch nach "Musik zum mitnehmen", dasgleiche geschieht für eine zukünftige CD zur Muskelentspannung, mit "der Stimme, die ich kenne". Daher würde ich mich dem nicht verweigern und möchte beides, zum 90% Musik direkt mit Hang für Andere und mich selbst, 10% mal wieder etwas aufnehmen und sammeln.
Dafür solls akzeptabel bis gut klingen..