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 Post subject: Gestern Abend...
PostPosted: Wed Oct 28, 2009 12:35 pm

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Joined: Tue Sep 01, 2009 4:56 pm
Posts: 30
Location: Basel
So, nun kommt einmal ein neues Thema meinerseits..

Mir ist gestern Abend etwas wundervolles passiert... Nachdem ich gegessen hatte, ein Gläschen Wein getrunken habe, entschied ich mich, Hang zu spielen.. Ich hatte das Gefühl, dass der Moment genau richtig wäre, Hang zu spielen, denn nach einem Gläschen Wein fühle ich mich meistens sehr kreativ und habe lauter Ideen, die ich verwirklichen möchte... :mrgreen:

Jedenfalls... Alle Lichter ausgeschaltet..Kerzen angezündet... es war gerade 20 Uhr gewesen... ich setzte mich auf mein Bett, das eiskalte Hang (lag neben dem offenen Fenster) auf den Schoss gelegt und dann hab ich angefagen zu spielen.. Anfangs klang es noch nicht so wie ich es erwartet hatte... Mit der Zeit schmerzte mein Rücken, sodass ich beschloss, mich gegen das Bett zu lehnen, mit einem Kissen am Rücken...

Dann kamen wunderbare Klänge zustande... dann beschloss ich, mit geschlossenen Augen zu spielen... was ich schlussendlich gemacht habe... ich spielte und spielte und spielte, ich merkte gar nicht, dass ich schon um 2 Stunden gespielt habe...

Ich habe mich noch nie im meinem Leben so entspannt und ausgeglichen gefühlt.. ich hatte das Gefühl, dass nichts anderes exisitieren würde, es gab in diesem Moment nur mich und das Hang... Also ich kann echt sagen, dass ich an der Schwelle zur Nirvana schwebte.. :) Es war einfach unglaublich... Und nun verstehe ich, was Felix Rohner mit dem Satz :
"Das Hang ist kein Musikinstrument, sondern ein Werkzeug,um Menschen in ihren Gedanken und Taten zu manipulieren"...

Ich hatte mich sozusagen selbst manipuliert... echt genial... Ich glaube, ich werde jeden Abend das selbe wiederholen...

Hattet ihr auch schon ein solches Gfühl?? Dass es nichts anderes gibt,als die Seele und die Seele des Hangs?

Nehme das Hang heute Abend mit und versuche es an meinem Freund aus..:)

Entspannte Grüsse und eine schöne Woche:)

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 Post subject: Re: Gestern Abend...
PostPosted: Wed Oct 28, 2009 1:14 pm

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Joined: Wed Apr 08, 2009 11:16 am
Posts: 135
Ein Glässchen Wein muss sein......

Kann Dir nur zustimmen !!!! Das Abheben und Davonfliegen erlebt man oft beim Hangspielen.
Haste aber sehr schön dargestellt!

Grüße aus dem sonnigen Westerwald


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 Post subject: Re: Gestern Abend...
PostPosted: Wed Oct 28, 2009 1:18 pm


Joined: Sun Apr 12, 2009 5:51 pm
Posts: 188
Location: Ostwestfalen
Sehr schön hast Du das gesagt, das ist eben Hangzeit, außerhalb von Raum und Zeit...
Übrigens, der Schweizer produzieren den hervorragenden Chasselas, einen Weisswein, der in der Schweiz am meisten angebaut wird (bei uns heißt er Gutedel).Er kommt zwar optisch recht schraubverschlußlich daher, aber das täuscht.
Ein Glas zum Hang, das passt schon....

Tön schön weiter
Martin

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"Hier wird nicht getrommelt! Die Hand in ihrer genialen Vielseitigkeit kann Kräfte in hochdifferenzierter Form übertragen "(aus Hangwegleitung 2010)


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 Post subject: Re: Gestern Abend...
PostPosted: Wed Oct 28, 2009 6:21 pm

Ich verspiele mich auch des öfteren in der Zeit. Da denkt man, man könne mal 5 Minuten zur Entspannung spielen, und schwupss, ist eine Stunde rum. Mit geschlossenen Augen spiele ich auch sehr gerne.

Am Schönsten allerdings ist es für mich, wenn ich im Sommer im Gras einer Wiese liegen kann, das Hang auf dem Bauch, den Blick auf die Wolken und den blauen Himmel und dann so vor mich hin spiele.


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 Post subject: Re: Gestern Abend...
PostPosted: Wed Oct 28, 2009 8:21 pm


Joined: Thu Apr 09, 2009 1:23 am
Posts: 189
Location: Rostock
Sehr schöne Sache!
Ich frage mich, ob es für einen Musiker ebenfalls möglich ist, derartig loszulassen.

Ich weiß, der Vergleich hinkt etwas, aber das ist mir beim Hapi spielen bisher noch nicht in derart krasser Form passiert.'

(Hapi ≠ Hang - weiß ich doch :-P )

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 Post subject: Re: Gestern Abend...
PostPosted: Wed Oct 28, 2009 10:14 pm

Ich kann mir nicht vorstellen, daß das mit einer Gitarre, einem Klavier oder einem Schlagzeug geht. Zumindest ging es mir bisher noch nie so, wenn ich ein Instrument gespielt habe. Nahe dran wäre das Didge gewesen, doch da geht mir zu schnell die Puste aus :lol:

Bei anderen Instrumenten muss ich mich einfach zu sehr konzentrieren, wenn ich sie spiele. Da kann ich nicht abschalten. Mag sein, daß es Musiker gibt, die das können. Ich habe auch schon einige Gitarristen und Schlagzeuger erlebt, die völlig entrückt ihr Instrument bearbeitet haben. Aber ich glaube, das ist nicht zu vergleichen.

Nein, ich glaube fest, daß das Hang einmalig ist.



Allerdings ist das nur meine Meinung, jeder darf es so sehen, wie er mag :)


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 Post subject: Re: Gestern Abend...
PostPosted: Wed Oct 28, 2009 10:30 pm


Joined: Thu Apr 09, 2009 1:23 am
Posts: 189
Location: Rostock
Was ich eher meine ist, dass ein Musiker meiner Befürchtung nach evtl Probleme hat, beim Hang komplett loszulassen.
Denn er denkt meißtens über Harmonien, Rhythmen oder Patterns nach - oder etwa nicht?

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 Post subject: Re: Gestern Abend...
PostPosted: Thu Oct 29, 2009 8:38 am


Joined: Sun Apr 05, 2009 3:34 pm
Posts: 44
So erklärt sich einiges. Wenn ich so auf youtube spazierengehe und sehe welche Hangmöglichkeiten es gibt, da bin ich manchmal ratlos, so wie ich das mit dem Hangspielen hinbekomme. Nun, ich bin kein Musiker und ich trinke nichts alkoholisches, vielleicht liegt es ja daran.
Ne Quatsch, Inspiration, Immagination und Initiation der Dreiklang kann von allen hergestellt werden und hat dann ähnliche Ergebnisse beim Hangspiel wie auch bei anderen Lebenssituationen. Mit einem Glas Wein als Beschleuniger geht das evt. schneller, bei mir dauert es immer etwas. Um mal Goethe zu Wort kommen zu lassen: Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen. Na denn, so werde ich weiter dem Hang zuhören und es wird mir schon immer mehr und immer etwas anderes in die Seele schreiben.


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 Post subject: Re: Gestern Abend...
PostPosted: Thu Oct 29, 2009 10:03 am


Joined: Mon Apr 06, 2009 8:24 am
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„…Man muß den Dingen
die eigene, stille,
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt,
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann;
alles ist austragen – und
dann gebären .... „
Rainer Maria Rilke
aus: Briefe an einen jungen Dichter


Wünsche klangvolle Herbsttage ;)
Gitta


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 Post subject: Re: Gestern Abend...
PostPosted: Thu Oct 29, 2009 11:55 am

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Joined: Tue Sep 01, 2009 4:56 pm
Posts: 30
Location: Basel
Ich denke, dass das Hang einem so verzaubert, liegt darin, dass es so nahe am Körper liegt und man die Schwingungen richtig spürt.. so wie eine Klangschale.....

Habs heute mal in die Schule mitgenommen... die waren echt verzaubert.... :) Das Hang löst eine grosse Neugiere aus.. da es ja nicht sehr oft gesichtet wird...

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 Post subject: Re: Gestern Abend...
PostPosted: Thu Oct 29, 2009 6:36 pm

Quitte wrote:
Was ich eher meine ist, dass ein Musiker meiner Befürchtung nach evtl Probleme hat, beim Hang komplett loszulassen.
Denn er denkt meißtens über Harmonien, Rhythmen oder Patterns nach - oder etwa nicht?


Es kommt drauf an, was man unter "Musiker" versteht ;) Es gibt solche und solche. Ich persönlich habe mit Harmonien und sowas nichts am Hut. Ich kann zwar Noten lesen und auch dem ein oder anderen Instrument ein nettes Liedchen entlocken bzw. nette Rhythmen, aber beim Hangspielen denk ich an all das nicht. Ob man mich allerdings als "Musikerin" bezeichnen kann, nur weil ich einige Instrumente spiele, das ist wieder ne andere Sache.


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 Post subject: Re: Gestern Abend...
PostPosted: Thu Oct 29, 2009 8:07 pm

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Joined: Thu Apr 02, 2009 9:28 am
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Quitte wrote:
Sehr schöne Sache!
Ich frage mich, ob es für einen Musiker ebenfalls möglich ist, derartig loszulassen.

Ich weiß, der Vergleich hinkt etwas, aber das ist mir beim Hapi spielen bisher noch nicht in derart krasser Form passiert.'

(Hapi ≠ Hang - weiß ich doch :-P )


Ich denke das liegt auch mit daran, dass es bei der Hapi eben viel Technik braucht, insbesondere mit gezieltem Abdämpfen von Zungen, um sie zum klingen zu bringen. Da muss man überlegter, technischer rangehen. Beim Hang kann man sich auf die Oberfläche verlassen, die Finger und das Hang machen lassen - ohne zu planen.

Ix


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 Post subject: Re: Gestern Abend...
PostPosted: Thu Oct 29, 2009 8:22 pm

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Joined: Thu Apr 02, 2009 9:28 am
Posts: 489
Location: Germany
Quitte wrote:
Was ich eher meine ist, dass ein Musiker meiner Befürchtung nach evtl Probleme hat, beim Hang komplett loszulassen.
Denn er denkt meißtens über Harmonien, Rhythmen oder Patterns nach - oder etwa nicht?


Ein Musiker hat einen Anspruch im Rücken. Er möchte den Zuhörern etwas bieten, weil er es ihnen mit seinem Auftritt ja verspricht, insbesondere, wenn sie dafür bezahlt haben. Außerdem hat er den Anspruch auf der Musikerebene im Rücken, was technisches Können betrifft.

Beim Hang "loszulassen" bedeutet (für mich), dass die Hände den Klängen folgen und nicht umgekehrt die Klänge den Händen. Deswegen muss erst der Klang da sein, damit die Hände aktiv werden können. Der Klang ist den Händen immer voraus, kann daher nicht so kontrolliert werden, als wenn der Klang den Händen folgt. Da sind die Hände (bzw. die Neuronenkomplexe, die für die Generierung der Bewegungsmuster zuständig sind, die den Klang erzeugen sollen) dem Klang voraus und er lässt sich vollkommen kontrollieren. Das bedeutet: Hanghören (was eben was anderes ist als Hangspielen) ist immer mit dem Risiko des "Scheiterns" verbunden, Scheitern verstanden als das Erklingen von etwas, was man so nicht vorgesehen hat, weil es den eigenen (oder anderen) Qualitätsansprüchen nicht genügt. Das beißt sich mit dem eigenen Musikeranspruch.

Neulich kam mir der Gedanke, dass man, wenn man das Hang für andere Leute spielt, es mit der Haltung machen muss: Selbst Schuld, wenn ihr hier zuhört, ich habe euch nichts versprochen! Zuhören auf eigene Gefahr!

Ix


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 Post subject: Re: Gestern Abend...
PostPosted: Thu Oct 29, 2009 8:48 pm


Joined: Thu Apr 09, 2009 1:23 am
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Location: Rostock
Hi Ix,
das heißt doch aber nicht, dass man als Musiker lieber nicht Hang spielen sollte?

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 Post subject: Re: Gestern Abend...
PostPosted: Mon Nov 02, 2009 3:49 pm

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Joined: Wed Apr 08, 2009 11:16 am
Posts: 135
Wieso nicht als Musiker das Hang spielen???

Bin zwar kein gelernter Musiker, mache aber Musik. Und ich sehe da überhaupt kein Problem. Das wurde aber schon mehrfach in den Foren diskutiert.

Wenn ich versuche ein Hangstück zu "komponieren", versuche ich loszulassen und spiele einfach drauf los. Selbst wenn ich mir vornehme, mal ein Stück mit einem konkreten Takt auszutüffteln, löse ich mich nach ein paar Minuten von dem eigentlichen Vorhaben und spiele vor mich hin. Dann kommen die besten Ideen - dann ist es aber wieder schwierig sich das gerade Gespielte zu merken oder aufzuschreiben.
Hierbei sind Aufnahmen hilfreich. Ich stimme auch beatzekatze völlig zu - wobei ich sehr gerne im Wald spiele. Dort ergeben sich tolle akkustische Möglichkeiten.
Bis dann.


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