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Hallo,

Am letzten Wochenende war ich auf dem ersten "Hangsonic". Ein Hang, Weltmusik und Jonglage Festival. Ellen (Vaboon) ware eine der Initiatorinnen von diesem schönen Treffen.
Ich möchte mich zuerst einmal bei Ellen und allen anderen, die dieses Festival auf die Beine gestellt haben bedanken. Danke!

Das "Hangsonic" fand auf einem sehr schönen Gelände statt. Das Hauptgebäude Gut Bustedt ist eine kleine Wasserburg. Dieses Gebäude ist umgeben von Wald und Wiesen auf denen man campen kann.
Auf dem Gelände war ein sehr schön dekoriertes offenes Zelt zum "chillen", Musik machen, zeichnen, malen, reden, treffen, .... was auch immer.
Hier gab es auch Essen und Trinken. (Die Crepes mit Nutella waren lecker. Es gab aber auch andere lecker Sachen).
Für die Kinder war ein kleines Spielzelt und Planschbecken aufgebaut.
Ein paar hundert Meter in den Wald hinein war ein anderes großes Rundzelt aufgebaut. Dies war der Platz für Hangspieler, die in Ruhe auf dem Hang spielen wollten. Andere Instrumente waren hier nicht erlaubt. So konnte man sich jederzeit an diesen Ort begeben, wenn man das Hang ohne Begleitung erklingen lassen wollte.
Dann gab es noch ein Zelt für Didgeridoo und einen Platz für Feuerjonglage.
Vor der Wasserburg fanden sich einige Leute ein, die eine große Drum und Djembesession machten. Durch das weitläufige Gelände fand also jeder einen Platz. Wer Ruhe wollte fand diese Ruhe. Wer Session wollte fand einen schönen Platz für Session.

Auf einer Bühne im Innenhof fand am Samstag dann ein Weltmusik Konzert statt. Zuerst konnte jeder der wollte auf die Bühne gehen und etwas spielen. So haben dann auch einige Hangspieler ihr Hangspiel dem Publikum vorgetragen.
Die Veranstalter hatten ein paar Bands eingeladen und so gab es dann ein paar Stunden Musik verschiedenster Art zu hören. Von Didgeriddo bis Electro alles dabei. Nachts gab es dann eine wirklich wunderschöne Feuershow mit Feuerjonglage und musikalischer Untermalung von Hangbudoo. In dieser Band spielt Ellen das Hang.

Das Konzept vom Hangsonic sah vor, daß Leute dort Workshops anbieten können und sollen. So gab es einen Didgeridoo Workshop, Joga, Jonglage usw. ..
Michael (Ixkeys) hat einige Konzepte für das Hang vorgeschlagen und diese wurden gut angenommen.
So trafen sich am frühen Abend einige Hangspieler in den "historischen Räumen" der kleinen Wasserburg. Das sind sozusagen die "heiligen Hallen" der Gemeinde. Unter anderem wird hier das Bundesverdienstkreuz verliehen. Es waren Wandgemälde im Raum und ein schöner Teppich. Die Akkustik war auch sehr gut.
Das Konzept hieß: "Hang aus der Stille für die Stille. Hang aus dem Augenblick für den Augenblick"
Wir ließen also die Stille erklingen und als es eine Weile lang ganz Still war, begann der erste Hangspieler auf dem Hang zu spielen. Jeder konnte spielen, so lange er wollte. Am Ende eines jeden Hangspiels sollte immer erst wieder die Stille erklingen , bevor der nächste Hangspieler dann wieder die Hangklänge ertönen ließ. So spielte ein Hangspieler nach dem anderen auf dem Hang, abwechselnd mit der Stille.
Nach ca. 1 Stunde als alle Hangspieler gespielt hatten, war eine schöne und ruhige Stimmung im Raum.
Abends um 23 Uhr trafen sich dann diese Hangspieler wieder in diesem Raum. Es waren nun aber Zuhörer eingeladen.
Der Raum war durch gedimmtes Licht ein ganz bischen erhellt. In der Mitte zwei Kreise mit Kerzen. Die Hanghang und Hangspieler im Kreis um die Kerzen versammelt.
Das Publikum nahm rings umzu ihre Plätze ein.
Ixkeys erklärte dem Publikum daß sie nun ein "Midnight Hang" erleben werden und daß die Stille ein wichtiger Teil dieses Hangspiels ist. Es sollte nicht geredet werden und auch in den Pausen soll die Stille immer aufrecht erhalten werden.
Applaus, so er denn gemacht werden wird, solle man sich bis ganz zum Schluß aufsparen.
So ließen wir die Stille erklingen und nach einer Weile erhoben sich die ersten Hangklänge aus dieser Stille. Ein Hangspieler spielte das Hang... danach erklang die Stille für eine vieleicht zwei Minuten..... erneut Hangklänge.... wieder Stille..... Hang.... Stille..... Hang.... Stille..... Hang.... Stille.... Stille.... Stille..... Stille....
Nach ca. 1 Stunde....... Stille.....................
Ich blickte in bewegte Gesichter und es flossen auch Tränen.

Niemand wollte so recht die Stille durchbrechen. Es war eine angenehme Stille.
Ixkeys durchbrach die Stille und bedankte sich beim Publikum und es folgte Applaus.
Eine schöne Sache für die Hangspieler, das Hang und das Publikum.

Einige Zeitungen haben das für Samstag geplante Konzert für Sonntag angekündigt. Was nun? Keine Bands mehr da, keine Verstärkeranlage auf der Bühne...
Also trudelten dann am Sonntag nach und nach Leute ein, die von einem Weltmusik Konzert gelesen hatten und nun in Erwartung waren, etwas geboten zu bekommen.
Einige Hangspieler beschlossen spontan für das Publikum im offenen Zelt Hang zu spielen. Die Leute nahmen auf Bänken oder dem Rasen platz und die Hangspieler gaben ein kleines Hangkonzert. Ganz ohne Verstärker ganz nahe am Publikum. Den Leuten hat es gefallen und ich glaube sie haben es nicht bereut herzukommen obwohl es kein Weltmusikkonzert gab.

Dann irgendwann startete noch eine kleine Session im Zelt. Wir mussten aber langsam nach Hause. Zelt abbauen mussten wir auch noch. Also Sachen gepackt und los.

Es ist warscheinlich, daß es im nächsten Jahr wieder ein Hangsonic geben wird. Hoffentlich.
Fotos von diese Jahr wurden gemacht und es werden bald auch welche im Internet zu finden sein.
Das Hangsonic ist auch eine weite Anfahrt wert. Ich denke in den nächsten Jahre werden mehr und mehr Hangspieler den Weg zum Hangsonic finden.
Das Hangsonic findet auf einem wundervollen Gelände statt mit ausreichend Platz , Natur, einer schönen Wasserburg... jede Menge Platz für Session und ausreichend Stille für Leute die das Hang in einer ruhigen Umgebung spielen möchten.

So, ich hoffe mein kleiner Bericht hat Euch Lust gemacht im nächsten Jahr dabei zu sein.

Viele Grüße
Frank

@ Funky:
Vielen lieben Dank für deine Beschreibung des Festivals und die positive Kritik.

@ all:
Wir waren gestern schon im Rathaus Hiddenhausen und haben uns über den Termin für nächstes Jahr Gedanken gemacht. Wir sind uns einig, dass das Festival definitiv wieder stattfinden soll.
Nächstes Jahr soll es früher sein, damit Überschneidungen mit anderen Events wie in diesem Jahr vermieden werden. Wir haben uns überlegt, es zwischen Fusion und Europäischer Jonglier Convention anzusiedeln. Da gäbe es drei geeignete Wochenenden im Juli, und zwar: 02.-04.07., 09.-11.07. oder 16.-18.07. Der Donnerstag davor und Montag danach kann wieder als an und Abreisetag genutzt werden.
Vielleicht könnt ihr mal Präferenzen abgeben, noch haben wir die Auswahl. Der Termin muss aber schon in den nächsten Wochen beim Gut Bustedt eingetragen werden, damit er fest ist.

Auf jeden Fall freu ich mir jetzt schon nen Ast, dass wir es wiederholen können

grüßle,
Ellen aka VaBooN

Hi,

super, dann ist eine Wiederholung ja so gut wie sicher. Juli ist auch schön.

Frank

So, nun will ich auch noch ein paar eigene Eindrücke vom HangSonic schildern. Das Konzept der Organisatoren, für verschiedene Bedürfnisse eigene Bereiche zu schaffen, war eine gute Grundlage und hat sich bewährt. Dafür und auch für die viele praktische Arbeit "hinter" dem Festival, die man leicht übersieht, auch meinen Dank!. Dass es eigene Bereiche für Didgeridoospieler, Jongleure und Hangspieler gab hat etwas dazu geführt dass ich weniger Berührung mit den anderen Facetten des Festivals hatte als ich mir gewünscht hätte, aber ich hatte genug zu tun mit den Hang-Workshops und damit die anderen Hangspieler kennenzulernen bzw. wiederzutreffen. So ein Wochenende ist halt auch begrenzt. Um so besser, dass es im nächsten Jahr weitergeht!

Da ich kurz vor dem HangSonic noch gesundheitliche Probleme bekam und für eine Woche ins Krankenhaus musste, wusste ich gar nicht ob ich überhaupt teilnehmen konnte und hatte mir daher vorher gar keine Gedanken dazu gemacht. Dann klappte es doch und ich konnte sogar (nach zwei Jahren wieder das erste mal) mit der Hilfe von Frank und Ingalys im eigenen Zelt nächtigen und die Freuden des Campens genießen! Nachdem ich Freitag mittag angekommen und das Zelt aufgebaut war stand erstmal eine erste Orientierung an. Und ich merkte dass bei den Workshops noch nichts für das Hang ausgehängt war. Mir war tags zuvor eine Idee durch den Kopf gegangen, und weil Frank meinte, ich sollte das unbedingt machen, habe ich mir Papier und Filzer besorgt und den abendlichen Workshop und das "Midnight Hang" Konzert ausgehängt. Frank hat darüber ja schon berichtet, so dass ich nichts dazu zu schreiben brauche, außer dass sich Mut (jedenfalls oft) auszahlt.

Von ein paar Hangspielern wurde das Interesse geäußert, sich auch mal über praktische und spieltechnische Themen u. a. austauschen zu können. Und da es ja immer irgend jemanden geben muss der solche Ideen dann auch so auf den Punkt bringt, dass daraus etwas wird, schnappte ich mir Samstag abend nochmal Papier und Stift und machte einen Aushang für einen Hangworkshop Sonntag 12:30, also direkt nach dem Aufstehen , nannte ihn "Hang-Physik, Hang-Spieltechniken für Hangspieler und Interessierte", woraufhin mich Frank den ganzen Abend damit aufzog, was denn wohl Hang-Physik sein solle. Aber immerhin hing (oder hang ) ein Zettel an der Pinwand, und darauf kam es an. Offenbar war mir die Rolle des Hangzettelaushängers an diesem Wochenende zugefallen. Und am Sonntag mittag war dann der "historische Raum" oben in der Wasserburg voll mit Hangspielern und Interessierten. Das ganze Spektrum war versammelt, von solchen, die noch keinerlei Ahnung hatten, was denn ein Hang sei bis zum Hangspieler mit mehrjähriger Erfahrung. Ich bin noch immer erstaunt, wie wir es hinbekommen haben, daraus ein Ereignis zu machen, mit dem offenbar alle zufrieden waren. Da der Wunsch geäußert wurde, doch auch mal drei Hanghang zusammen zu hören, fand sich (nach einigem Zögern) spontan ein Trio aus darjeeling, Frank und mir zusammen. Ich finde es durchaus anspruchsvoll, zu dritt zu improvisieren (ohne dass es ein Soundmatsch wird). Wir verständigten uns darauf, dass darjeeling anfangen und wir beiden anderen dann nacheinander einsteigen sollten, und so gelang uns etwas, für das wir offensichtlich Anerkennung ernteten.

Samstag war das Konzert auf der Bühne. Da eine Trommelgruppe ausgefallen war, hatten sich einige Hangspieler kurz entschlossen, die Lücke zu füllen. Ich hatte mich auch bereit erklärt zu spielen und beobachtete, wie die anderen alleine auf der großen Bühne saßen und wie groß der Abstand zu den Zuhörern war. Die Bänke standen ziemlich weit von der Bühne entfernt (wie ich später am Abend realisierte, offenbar um Platz für die Feuershow vor der Bühne zu haben). Wie sollte ich diese Kluft überwinden?, schoss es mir durch den Kopf, wie den Spannungsbogen von Hang zu den Zuhörern spannen? Das geht so nicht, dachte ich mir, ich muss die Zuhörer näher heranholen. Als ich dann vorne auf dem Bühnenboden saß und die Mikros eingerichtet wurden, war ich mir unsicher, ob das klappen konnte. Wie wenn nur ein paar Leute näher kamen und die meisten einfach sitzen blieben? Aber mir war klar, dass ich es sagen musste und machte dann den Auftakt zu meinem Auftritt damit, dass ich den Leuten erklärte, dass das Hang eigentlich für kleinere Orte gemacht sei, dass es trotz Verstärkung schwierig sei den Spannungsbogen zu den Zuhörern über eine so große Entfernung zu spannen und bat sie näher an die Bühne heranzukommen. IchderHugo, der mir mit dem Hang assistierte, weil ich wegen der erwähnten gesundheitlichen Probleme nicht mit zwei Beinen sondern nur mit einem und zwei Gehstützen unterwegs war, sagte neben mir irgendwas von, sie könnten ja die Bänke mitnehmen - die beste Idee zur rechten Zeit, die ich sofort über Mikro an das Publikum weitergab. Und wirklich stand das ganze Publikum auf, trug die Biergartenbänke näher an die Bühne und nahm wieder Platz um erwartungsvoll zu lauschen, was denn nun kommen sollte. Da saß ich nun und hatte nicht die geringste Ahnung was ich jetzt tun sollte, eine Situation, die mir eigentlich den Angstschweiß in den Nacken treiben müsste. Aber in dem Augenblick wurde mir klar, dass es genauso war, wie ich es wollte, denn das gehörte ja seit einigen Wochen zu meinem Konzept das Hang zu spielen, nur so wollte mein 2007er Hang überhaupt gespielt werden. Für mich war das eine tiefgehende Erfahrung, dass ich mich auf meine "innere Stimme" und auf mein Hang verlassen konnte.

Zu einem Zeitpunkt am Wochenende, den ich jetzt nicht mehr einordnen kann, bekam ich plötzlich die Idee, ich solle zum "Hang Space" (den Ort, wo das Zelt nur für das Hang aufgebaut war) und dort alleine mein Hang spielen. Ich machte mich also auf drei Beinen mit dem Hangrucksack auf den Weg und traf unterwegs han9rik aus Berlin, den ich noch nicht kannte. So unterhielten wir uns eine Weile im Zelt, dann musste er aber weg, weil es anfing zu regnen und er seine Sachen, die woanders lagen ins Trockene retten musste. Ich spielte eine Weile alleine für mich und als der Regen vorbei war beschloss ich wieder zu gehen, packte das Hang ein und auf den Rücken und als ich gerade dabei war mich auf den Gehstützen zu erheben, kam swordfishtrombones daher, den ich auch noch nicht kannte. So packte ich das Hang wieder aus, und wir spielten spontan zu zweit eine Art Hang-Blues, ein wunderschönes spontanes Stück! So sind es viele kleine Erlebnisse die für mich das HangSonic ausmachten und zu einem wirklich einmaligen Ereignis wurden, für mich nach anderthalb Jahren krankheitsbedingter Einschränkung nach meinen Reha-Konzerten in Bad Oeynhausen und dem kleinen Hangtreffen bei Frank zuhause ein weiterer guter Schritt zurück ins "Hang-Leben", das mich bestärkt, mir noch weiteres vorzunehmen. Das nächste wird ein "Midnight Hang" Konzert in Breckerfeld sein, das hoffentlich im September klappen wird und mich allein mit den Zuhörern in eine kleine Kirche führen wird mit akustischen Verhältnissen, in denen es spannend wird, ob sich die Stille herstellen lassen wird, denn so ein Kirchenraum ist einerseits ein Verstärker für die Stille, aber andererseits auch ein Verstärker für jedes Geräusch. Ich werde sehen.

Ix

ja, eine schöne momentaufnahme von dir frank, welche ein stück weit die stimmung des festivals wiederspiegelt.

auch schön, dass eine wiederholung des festivals nichts im wege steht. wäre tendentiell eher für anfang juli, auf grund von wohl anstehenden prüfungen gen ende juli, aber auch daran sollte es nicht scheitern.

werde dir vaboon auch nochmal eine ausführlichere kritik zukommen lassen.

bis dahin viel licht & liebe!

crossposting

Ich danke euch für die viele Eindrücke, die ihr mit euren Berichten vermittelt habt. Es muss wirklich toll gewesen sein...

Danke für die ausführlichen Berichte ! Muss echt toll gewesen sein! Nächstes Jahr möchte ich unbedingt dabei sein.

Hi,

ja, war wirklich ein schönes Ereigniss.
Sieht ja sehr gut aus, für eine Fortsetzung im nächsten Jahr. Hoffe Du bist dann auch dabei @bongo.
Der Termin wird so wie ich es verstanden habe ja schon sehr bald bekannt sein. Dann verschiebst Du alle Geburtstage und Auftritte.
Du hast dann wenn Du möchtest nämlich eine gute Möglichkeit für einen Auftritt auf dem Hangsonic.

Viele Grüße
Frank

Tach @funky,

im nächsten Jahr bin ich dabei !!!!!!!

Hoffentlich klappt es bei mir nächstes Jahr auch

Steht evtl im Winter noch was an?

Hallo zusammen,
ich war als Zuschauer, bzw Zuhörer auf dem Festival und habe 2 Fotos geschossen. Kann ich die einfach so hier im Forum "abgeben" ?

Außerdem wünsche ich mir nichts mehr, als dass ihr wirklich im Sommer 2010 wiederkommt!!

Hallo und Willkommen im Forum @Kaputterschuh!

Danke für die Fotos. Ich hoffe doch sehr, daß wir uns im nächsten Jahr alle wieder in Hiddenhausen beim nächsten Hangsonic treffen.

Viele Grüße
Frank

Hallo,

Frank habe ich ja erkannt, aber wer ist der andere Hangspieler?
Uwe

Hi,

tja, der müsste sich schon selber "outen" wenn er will. Ich weiß es.

Viele Grüße
Frank