hangforum.com - The Archive

Wir (Mutter und 14 jähriger Sohn) würden gerne eine/n Hang Spieler/in in Raum Bern/Thun/Interlaken kennenlernen um den Instrument und die Spielweise ausprobieren zu dürfen.

Ich (Mutter) hatte das Glück bereits zweimal ein Konzert mit diesem genialen Instrument von sehr guten Spielern "life" zu hören. Bereits das erste mal war ich sehr tief berührt von diesen unbeschreiblich schönen Tönen und war auch ein Wunsch sofort da, Hang selber spielen zu lernen aber die Zeit dazu hat mir bisher aus beruflichen Gründen leider gefehlt. Wir haben mit unseren Kindern immer wieder viel zusammen gesungen, gemeinsam Musik gemacht und getanzt. Heute Abend habe ich meinem Sohn wieder mal über den Hang erzählt und wir haben gemeinsam Videos auf Youtube angeschaut. Er war auch sofort von dem Instrument begeistert. Gerne würden wir einen Hang bei den Herstellern bestellen aber bevor wir unseres Glück versuchen, würden wir es gerne selber in den Händen halten und die Spielweise ausprobieren. Natürlich würden wir auch die beanspruchte Zeit vergüten.

Herzlichen Dank für alle Rückmeldungen
Andika und Ari Jordan

Hallo Andika und Ari,

die Chance in Eurer Gegend einen Hangspieler über das Forum zu finden ist ziemlich groß. Ich verstehe Eure Begeisterung, für das Hang sehr gut.
Ein Hang kann man aber nicht so einfach beim Hersteller bestellen. Ich kann mir vorstellen, daß Euer Wunsch ein Hang zu besitzen noch größer sein wird, nachdem ihr es dann selber ausprobiert habt.
Da fängt dann allerdings das "Problem" an. Panart hat das Hang im laufe der Jahre immer weiter entwickelt. Das Hang, welches ihr im Konzert gesehen habt, wird nicht mehr gebaut. Solltet ihr einen Hangspieler finden, kann er Euch auch "nur" ein Hang zeigen, welches nicht mehr gebaut wird.
Alle Hang, die im Moment noch bei der Panart sind, wurden bereits vergeben.
Im nächstem Jahr stellt Panart dann wieder ein neues Hang vor.

Alle Informationen über das Hang findet ihr auf dem Hangblog. Wenn ihr dort aufmerksam lest, könnt ihr schön die Entwicklung des Hang nachvollziehen.
Ich empfehle Euch die neueste Mitteilung der Panart zu lesen.

http://www.hangblog.org/2012/09/10/mitt ... ines-hang/

Viele Grüße
Frank

Lieber Frank,

Herzlichen Dank für deine Antwort. Wir haben Einiges im Blog gelesen und wissen dadurch bereits über die Neuentwicklungen.
Da wir voraussichtlich mindestens ein Jahr auf dem Hang warten müssen, werden wir die Zeit nützen um alle interessante Infos zu lesen.
Auf Youtube haben wir einen interessanten bestellbaren DVD über den Hangspiel gesehen. Kennst du es vielleicht? Würdest du es uns empfehlen?

Liebe Grüsse

Andika

Hallo Andika,

nein, eben solche DVD würde ich nicht empfehlen!!! Ich weiß auch welche Du meinst. Es ist ein Handpan Lehrvideo, oder?
Da geht es um "Percussionstechniken" welche man natürlich auch auf ein Hang übertragen kann. Oder auch auf einen Küchentisch.
Das hat mit der Idee des Freien Hangspiels aber überhaupt garnichts zu tun.
Schade, daß ihr so weit weg wohnt. Ich würde Euch besuchen und Euch ein Freies Hang zeigen. Dann würde sich diese Frage ganz bestimmt sehr schnell erledigt haben.
Beim Hang geht es nicht um Techniken, die es zu erlernen gilt. Es geht um die Gestaltung des Klanges. Die freie Interaktion mit dem Hang. Solche Lehrvideos engen Dich da nur ein.
Wenn ihr in die Nähe von Bremen in Norddeutschland kommt, dann meldet Euch gerne.

Frank

Hallo nochmal,

Die Hangbauer haben einmal sehr schön beschrieben, wie sie das Hangspiel sehen. Die Veröffentlichung "Der Ruf des Blechs" ist äußerst lesenswert.

Hier ein Ausschnitt:



Hier der Link zum gesamten Text.

http://www.hangblog.org/der-ruf-des-blechs/


Grüße
Frank

Beim Hang ist es ja so, dass die PANArt nicht einmal ein Instrument erfunden hat, dass sie nun in standardisierter Form multipliziert. Vielmehr ist es in ständiger Entwicklung begriffen. Wenn man sich die verschiedenen Versionen von den frühen Instrumenten der ersten Generation über das Low Hang im Jahr 2005, die zweite Generation 2006-2007, das Integrale Hang 2008-2009 und das Freie Integrale Hang 2010-2012 ansieht, so kann man sehen, wie sehr es sich verändert hat, aber auch erkennenen, dass das in eine bestimmte Richtung geschah.

Nun steht im nächsten Jahr wieder ein weiterer Schritt bevor. Wer sich für ein Hang interessiert, kann sich also nicht einfach am Bestehenden orientieren in dem Sinne: Ich möchte dasselbe was ich dort geshehen und gehört und vielleicht auch ausprobiert habe. Wer sich Ende 2009 für das Freie Integrale Hang interessierte, war in der Situation, dass er mit etwas Neuem konfrontiert war. Das Freie Hang war nur etwas für Menschen, die bereit waren, sich neugierig auf etwas Neues einzulassen, zu entdecken, wo es sie hinführen würde. Wer mit der Haltung heranging "Ich möchte mit dem Hang tun was ich bei XY gesehen habe", dürfte wohl enttäuscht worden sein. In derselben Situation ist auch ein heutiger Hanginteressent.

Allerdings halte ich es nicht für sinnlos ein Freies Integrales Hang einmal selbst auszuprobieren. So lässt sich ganz gut der Unterschied zu dem erfahren, was man auf Youtube oder der Straße so geboten bekommt.

Und Frank hat recht: Man merkt dann auch recht unmittelbar, dass Lehrvideos wenig hilfreich sind, sondern eher den Weg des unbefangenen Entdeckens erschweren, ohne den man beim heutigen Hang ziemlich aufgeschmissen ist. Es ist durchaus aussagekräftig, dass einer der beiden Autoren besagten Lehrvideos hier im Forum geäußert hat, dass er mit dem Freien Hang nicht zurecht kommt. Er braucht etwas anderes für seine Perkussionstechniken. Es haben schon einige Spieler älterer Hanghang oder von Handpans geschrieben, sie seien vom Freien Hang enttäuscht. Es gibt unterschiedliche Bedürfnisse an ein Instrument und das aktuelle (und sicherlich auch das zukünftige) Hang kann und will nicht alle bedienen.

Michael

Lieber Michael und Frank,

Es tönt sehr spannend, was ihr geschrieben habt. Danke, dass ihr Zeit für euere Antwort genommen habt.
Ich habe bereits früher Djembe und die orientalische Darbukka gespielt und darauf jeweils gerne unortodoxe Spieltechniken ausprobiert. Diese beide Instrumente sind aber Rhytmusinstrumente und eignen sich nicht für Melodiewiedergabe, was ich immer vermiss habe.
Jetzt verstehe ich auch warum der freie Integrale Hang frei heisst. Es tönt tatsächlich nach etwas anderes, was ich zuerst gesehen habe.

Das erste mal habe ich einen professionellen berner Musiker einen breiten Specktrum vom Musik (klassisch, pop, jazz, Mani Matter bis auf Improvisationen) auf einem älteren Hang spielen gehört. Es hat alles megaschön getönt. Das zweite mal habe ich einen professionellen Orientalischen Musiker aus Syrien in Zürich spielen gehört. Er hat ganz anders auf dem Hang gespielt als der Berner. Alles war viel intuitiver aber natürlich mit einem starken orientalischen Touch. Er hat am gleichen Abend auch mehrere andere orientalische Instrumente gespielt mit Techniken und Virtuosität, was ich vorher noch nie gesehen habe.
In diesem Herbst habe ich in Carcasson (Frankreich) auch einen jungen Mann mit etwas ähnliches wie Hang (vielleicht war es ein freie Integrale Hang?) spielen gehört. Es wurde von einer jungen Frau mit einem anderen Instrument begleitet. Er hat dieses Instrument auch ähnlich gespielt, wie es im Franks Zitat beschrieben ist. Auch das fand ich sehr sehr-sehr schön aber tatsächlich ganz etwas anderes als ich vorher gesehen und gehört habe.

Und werde ich mal den ganzen Artikel lesen!
Merci noch einmal für die Empfehlung.

Liebe Grüsse

Andika