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 Post subject: Heute nachmittag beim Hangspielen...
PostPosted: Mon Dec 07, 2009 6:25 pm

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Joined: Thu Apr 02, 2009 9:28 am
Posts: 489
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...fiel mir auf, das ich einen ziemlich voluminösen Sound aus meinem Hang hervorbrachte, ohne dass ich es darauf angelegt hatte lauter zu spielen. Es scheint ein wenig paradox zu sein beim Hang: Lässt man sich auf leichtes, leises Spiel ein, so lernen die Finger mit der Weile von selbst, wie der Klang lauter wird. Dabei ist die Absicht, lauter zu spielen kontraproduktiv. Die Finger lernen vom schwingenden Blech, wie sie es anregen können, ohne es durch die eigene Aktivität zu dämpfen. Vom Gefühl her scheint zu gelten: Leiser ist lauter. Und auf einmal beobachtet man dass es wirklich lauter wird, ohne dass man weiß wie es geht. Aber die Finger wissen es. Und mir scheint, dass man diesen Lernvorgang durch folgenden Ansatz am besten unterstützt:

Wenn meine Finger nicht genug Klangfülle aus dem Hang herausbringen, dann ändere ich nicht, was, meine Finger machen, sondern suche einen ruhigeren Ort auf.

Die generelle Idee ist dabei, nicht zu kontrollieren, was man mit dem Hang macht, sondern die Situation zu kontrollieren, in der man etwas mit dem Hang macht. Dabei ist die Frage: Wie muss die Situation sein, in der die Einflüsse am geringsten sind, die den freien Austausch meiner Hände mit dem Hang behindern. Also nicht anspruchsvoll hinsichtlich des Hangspiels sein, sondern anspruchsvoll sein, was die Situation betrifft, in der ich das Hang spiele. Da gilt es wählerisch zu sein. Dabei können viele verschiedene Aspekt hineinspielen, wie Lautstärke, Ort, Zeit, Erwartung, die Anwesenheit anderer (evtl. bestimmter) Menschen, Sitzgelegenheit, Fußbodenbelag, Raumtemperatur, Beleuchtung... Es ist wohl höchst individuell, welche Einflüsse stärker oder schwächer wirken.

Ix


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 Post subject: Re: Heute nachmittag beim Hangspielen...
PostPosted: Tue Dec 08, 2009 9:24 am

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Joined: Wed Apr 08, 2009 11:16 am
Posts: 135
Hallo Ix,
da stimme ich Dir völlig zu: ganz entscheidend ist das "Drumherum". Das Hang erklingt je nach Haltung, nach Raumhöhe, nach Raumausstattung total anders. Sogar die Kleidung des Spielers hat Einfluss auf den Klang.
Letztlich ist aber die Stimmung des Spielers/ der Spielerin entscheidend.


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 Post subject: Re: Heute nachmittag beim Hangspielen...
PostPosted: Tue Dec 08, 2009 11:55 am

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Joined: Mon Mar 30, 2009 8:13 am
Posts: 884
Location: Germany
Hallo,

spannendes Thema. :)

Ixkeys wrote:
Und auf einmal beobachtet man dass es wirklich lauter wird, ohne dass man weiß wie es geht.


Wird es wirklich lauter, oder fühlt es sich einfach lauter an? Du lenkst ja Deine konzentrierte Aufmerksamkeit mit all Deinen Sinnen auf das Hang. Würde ein Messgerät es auch lauter anzeigen?
Ich vermute es handelt sich um eine gefühlte höhere Lautstärke.

Ixkeys wrote:
Wenn meine Finger nicht genug Klangfülle aus dem Hang herausbringen, dann ändere ich nicht, was, meine Finger machen, sondern suche einen ruhigeren Ort auf.


Dem kann ich nur zustimmen. Auf die Lautstärke bezogen, ist der Unterschied zwischen der vorhandenen Stille und dem Hangklang ja wesentlich höher als wenn man schon einen Geräuschpegel hat und dort das Hang spielt.
Ein Zuhörer oder Spieler ist dann damit beschäftigt alle störenden Geräusche rauszufiltern und muß sich wesentlich mehr konzentrieren um auf das Hang zu hören. Das ist ja schonmal anstrengend und lenkt ab.
Außerdem löschen sich ja Frequenzen auch gegenseitig ganz aus. Die sind dann einfach nicht mehr zu hören.
Spielt man also mit dem Hang gegen vorhandene Geräusche an, kann es sein das diese Geräusche teilweise Frequenzen im Hangklang total aufheben.
Das hat nicht umbedingt nur mit Lautstärke zu tun.

Ixkeys wrote:
Die generelle Idee ist dabei, nicht zu kontrollieren, was man mit dem Hang macht, sondern die Situation zu kontrollieren, in der man etwas mit dem Hang macht. Dabei ist die Frage: Wie muss die Situation sein, in der die Einflüsse am geringsten sind, die den freien Austausch meiner Hände mit dem Hang behindern. Also nicht anspruchsvoll hinsichtlich des Hangspiels sein, sondern anspruchsvoll sein, was die Situation betrifft, in der ich das Hang spiele. Da gilt es wählerisch zu sein. Dabei können viele verschiedene Aspekt hineinspielen, wie Lautstärke, Ort, Zeit, Erwartung, die Anwesenheit anderer (evtl. bestimmter) Menschen, Sitzgelegenheit, Fußbodenbelag, Raumtemperatur, Beleuchtung... Es ist wohl höchst individuell, welche Einflüsse stärker oder schwächer wirken.

Ix


Ich bin ja in der glücklichen Lage am Arsch der Welt zu wohnen und hier ist es tagsüber sehr sehr ruhig. Ich kann also fast immer die Stille finden. Naja, im Sommer drehen hier manchmal die Nachbarn durch und mähen den Rasen. Damit regen sie mein Gewissen an, doch auch mal den Rasen zu mähen. Aber für Hang ist es dann sowieso zu laut.
Stille ist schön für das Hang. Aus diesem Grund habe ich auch sehr selten das Hang auf der Strasse gespielt in diesem Jahr. Ich habe für mich das Gefühl, daß es einfach draußen in der Stadt zu laut ist. Es macht zwar Spaß, weil ich mit vielen Leuten in Kontakt gerate, aber es erzeugt in mir manchmal auch das unbefriedigende Gefühl viel vom Hangklang und der Power verpuffen zu lassen. Das soll nun nicht heißen, daß ich Hangspiel auf der Straße ablehne. Ich mache es ja immer noch ab und zu. Es ist aber was anderes, das Hang in der Stille zu spielen. Hier hat es seine wirklichen Qualitäten.
Die Uhrzeit spielt für mich keine große Rolle. Es passt für mich Hang zu spielen oder eben nicht.
Die Umgebungsbeschaffenheit nimmt wirklich viel Einfluß auf den Klang. In der Küche klingt das Hang völlig anders als im Wohnzimmer mit Teppich.
Außerdem hat so ein Hang ein eigenleben. Es klingt immer etwas anders. Manchmal blüht es quasi auf und der Klang explodiert förmlich und an anderen Tagen klingt es ein bischen lebloser. Keine Ahnung wie das kommt.
Vieleicht Temperaturunterschiede? Erdmagnetfeldänderungen? Kosmische Strahlung aus dem All? ;)
Wer weiß, jedenfalls beobachte ich das immer wieder. Ein Hang klingt jeden Tag anders. Kann aber auch an meinen Ohren liegen , oder an meiner inneren Schwingung die dann in eine andere Resonanz zum Klang gelangt. (Dies war Ernst gemeint)

Bin gespannt auf Eure Beobachtungen.

Viele Grüße
Frank

_________________
The hang brings back what we lost: we are touched by an unknown call (Felix Rohner - Panart).


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 Post subject: Re: Heute nachmittag beim Hangspielen...
PostPosted: Tue Dec 08, 2009 12:40 pm

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Joined: Tue Sep 01, 2009 4:56 pm
Posts: 30
Location: Basel
das stimmt, das ist mir auch schon aufgefallen.

ich mag es aber sehr gerne, in der kälte zu spielen.. die klänge klingen dann immer irgendwie reiner und heller..

dafür verfrieren meine hände schneller, mit handschuhen möchte ich jedoch nicht spielen..:D

_________________
...HANGing around... all day long...


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 Post subject: Re: Heute nachmittag beim Hangspielen...
PostPosted: Tue Dec 08, 2009 2:31 pm

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Joined: Thu Apr 02, 2009 9:28 am
Posts: 489
Location: Germany
Funky wrote:
Wird es wirklich lauter, oder fühlt es sich einfach lauter an? Du lenkst ja Deine konzentrierte Aufmerksamkeit mit all Deinen Sinnen auf das Hang. Würde ein Messgerät es auch lauter anzeigen?
Ich vermute es handelt sich um eine gefühlte höhere Lautstärke.


Nein, in diesem Fall ging es wirklich um messbare Lautstärke. Das war ja am Nachmittag mitten in der Großstadt, also keinesfalls wirklich still.

Bei mir ist es im übrigen sehr wichtig, einen Schuh zu tragen. Barfuß funktioniert's nicht richtig. Vermutlich liegt es daran, dass die Auflage am Fuß mit Schuh ein klein wenig weiter weg vom Boden liegt - ist also nichts esoterisches und auch keine Wasserader ;).

Ix


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 Post subject: Re: Heute nachmittag beim Hangspielen...
PostPosted: Tue Dec 08, 2009 3:16 pm

Funky wrote:
Manchmal blüht es quasi auf und der Klang explodiert förmlich und an anderen Tagen klingt es ein bischen lebloser.


Ich kann da nur für mich sprechen: Das liegt alleine bei mir und meiner aktuellen Stimmung. Manchmal ist eben ein "Hangtag" und ich kann mich versenken, manchmal klappt das noch nicht so gut. Aber ich merke, daß es immer besser wird, abzuschalten.


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